Veranstaltungsreihe: Nach dem Fall Afghanistans

Eine Veranstaltungsreihe von Bayerischem Flüchtlingsrat, Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern/Kurt-Eisner-Verein, Campus di Monaco, Bellevue di Monaco und PRO ASYL

Der Rückzug der westlichen Truppen aus Afghanistan hinterlässt einen Scherbenhaufen. Angetrieben vom amerikanischen Interesse an einem schnellen Ende wurde die afghanische Gesellschaft sich selbst überlassen. Eine zerstrittene Regierung in Kabul und schwache Sicherheitskräfte konnten den Taliban nichts entgegensetzen. So konnten die Taliban als Sieger in die Städte einziehen und die über die letzten zwanzig Jahre gewachsenen Institutionen einer offenen Gesellschaft, Schulen, Medien, Musik, Universitäten schleifen. Die Partizipation von Frauen an diesen Bereichen der afghanischen Gesellschaft fand ein abruptes Ende. Viele Menschen, die an eine demokratische Zukunft unter dem Schutz westlicher Mächte geglaubt hatten, sehen sich getäuscht und sind nun auf der Flucht. Mit unserer Reihe wollen wir diese Entwicklungen nachzeichnen, Protagonist:innen und Expert:innen zu Wort kommen lassen, und fragen, was nun zu tun ist.

Die Reihe findet online über Zoom statt. Eine Anmeldung ist erforderlich (mehr Informationen bei den einzelnen Veranstaltungen).

Nach dem Abzug westlicher Truppen in Afghanistan im Sommer 2021 überschlagen sich die Ereignisse: in kürzester Zeit nehmen die Taliban zahlreiche Provinzen und die Hauptstadt Kabul ein, Zehntausende sind auf der Flucht, es droht eine humanitäre Katastrophe und ein Gewaltregime unter den radikalislamistischen Taliban. Erste Einschätzungen zur Situation im Land wird Friederike Stahlmann liefern.

▸Friederike Stahlmann (Institut für Sozialanthropologie / Universität Bern) ist seit 2002 auf soziale, religiöse und rechtliche Fragen in Afghanistan spezialisiert. Im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung forschte sie längerfristig in Afghanistan. Im Juni 2021 veröffentlichte sie eine Studie zu abgeschobenen Afghanen, herausgegeben von Diakonie und Brot für die Welt.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Nach dem Fall Afghanistans» wird sie auf die Entwicklung der Sicherheitslage in Afghanistan eingehen, auf die Perspektive der abgeschobenen Afghanen und auf die Lebensumstände für die Menschen vor Ort, die nicht erst seit dem Truppenabzug von Gewalt und Not geprägt sind.

Moderation: Dr. Julia Killet, Kurt-Eisner-Verein / Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern

Für die Teilnahme an der digitalen Veranstaltung ist eine Anmeldung notwendig unter: klick hier

Veranstaltungssprache ist Deutsch. Es wird eine Übersetzung in Dari angeboten. Dolmetscher: Arif Abdullah Haidary  

Weitere Infos zum Thema: https://www.rosalux.de/dossiers/das-scheitern-des-westens

Eine Kooperationsveranstaltung des Bayerischen Flüchtlingsrates und des Kurt-Eisner-Vereins, PRO ASYL, Bellevue di Monaco, Campus di Monaco und der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen.

Hier geht’s zur Veranstaltungsseite auf der Homepage der Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern/ des Kurt-Eisner-Vereins.

For English see below

Naheed Esar, 33 Jahre, arbeitete von 2014 bis 2020 als stellvertretende Außenministerin für die afghanische Regierung. Zuvor war sie als politische Aktivistin und Analystin tätig. Derzeit studiert sie in den USA Kulturanthropologie.

Alptraum, Schock, Enttäuschung und Hoffnung: Im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Nach dem Fall Afghanistans» wird Naheed Esar im Livestream über die vergangenen Ereignisse in ihrem Land sprechen und auf die aktuelle Situation der Bevölkerung in Afghanistan eingehen. Was bedeutet es für die Menschen wieder unter den Taliban zu leben? Was heißt das insbesondere für Frauen und die junge Generation? Wer trägt aus ihrer Perspektive Verantwortung? Wer ist besonders bedroht? Was erwartet sie von westlichen Organisationen? Was können wir konkret tun? 

Moderation: Julia Killet, Kurt-Eisner-Verein / Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern

Veranstaltungssprache ist Englisch. Es wird eine Übersetzung ins Deutsche geben.

Für die Teilnahme an der digitalen Veranstaltung ist eine Anmeldung notwendig unter: klick hier

Interview mit Naheed Esar in der taz: https://taz.de/Ex-Vize-Aussenministerin-zu-Afghanistan/!5791175/ 

Weitere Infos zum Thema: https://www.rosalux.de/dossiers/das-scheitern-des-westens

Eine Kooperationsveranstaltung des Bayerischen Flüchtlingsrates und des Kurt-Eisner-Vereins, Rosa Luxemburg Stiftung—New York Office, Pro Asyl, Bellevue di Monaco, Campus di Monaco und der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen.

Hier geht’s zur Veranstaltungsseite auf der Homepage der Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern/ des Kurt-Eisner-Vereins.


Naheed Esar, 33, worked for the Afghan government from 2014 to 2020, as deputy foreign minister. Prior to that, she was a political activist and analyst. She is currently studying cultural anthropology in the United States.

Nightmare, Shock, Disappointment and Hope: As part of our series «After the Fall of Afghanistan», Naheed Esar will speak in the livestream about past developments in her country and address the current situation of the people in Afghanistan. What does it mean for people to live under the Taliban again? What does it mean for women and the younger generation in particular? Who is responsible from her perspective? Who is particularly threatened? What does she expect from Western organizations? What can we do concretely? 

Moderation: Dr. Julia Killet, Kurt Eisner Association / Rosa Luxemburg Foundation Bavaria

Event language is English. There will be a translation into German.

To participate in the digital event, registration is required at: click here.

On the series «After the fall of Afghanistan»:  
The withdrawal of Western troops from Afghanistan leaves a shambles. Driven by American interest in a quick end, Afghan society has been left to fend for themselves. A divided government in Kabul and weak security forces could do nothing to counter the Taliban. Thus, the Taliban were able to enter the cities as victors and grind down the institutions of an open society, schools, media, music, and universities that had grown over the last twenty years. The participation of women in these areas of Afghan society came to an abrupt end. Many people who had believed in a democratic future under the protection of Western powers see themselves deceived and are now on the run. In our series we want to trace these developments, let protagonists and experts speak, and ask what needs to be done now.

Interview with Naheed Esar in the taz: https://taz.de/Ex-Vize-Aussenministerin-zu-Afghanistan/!5791175/

Further information on the topic: https://www.rosalux.de/dossiers/das-scheitern-des-westens

A cooperation event of the Bavarian Refugee Council and the Kurt Eisner Association, Rosa Luxemburg Foundation-New York Office, Pro Asyl, Bellevue di Monaco, Campus di Monaco and the Rosa Luxemburg Initiative Bremen.

Link to the event on the Rosa-Luxemburg-Foundation Bavaria/Kurt Eisner Association website.

Weitere Veranstaltungen folgen in Kürze.

Graphik ist von Shamsia Hassani, einer Graffitikünstlerin aus Afghanistan: https://www.shamsiahassani.net/