Aktuelle Informationen zu Afghanistan
Am 17.10.2022 hat die Bundesregierung den Start eines humanitären Aufnahmeprogramms verkündet. Auf einer für das Programm eingerichteten Website des Auswärtigen Amts, finden sich Informationen zu dem Programm deutsch | englisch | dari
Bei der Luftbrücke Kabul kann sich für das Bundesaufnahmeprogramm registriert werden.
Wir haben keinen direkten Kontakt zum Auswärtigen Amt oder Einfluss auf Evakuierungs- und Ausreisemöglichkeiten. In dringenden Einzelfällen können Sie dennoch eine Mail an afghanistan@fluechtlingsrat-bayern.de schreiben. Jedoch können wir nur Informationen zur Verfügung stellen. Wir können keine Anträge annehmen, bearbeiten oder weiterleiten.
Informationen zu Ausreisen aus Afghanistan in Dari als PFD (Stand 17. Oktober 2022).
Das Auswärtige Amt aktualisiert fortlaufend Informationen zu Afghanistan. Bitte prüfen Sie regelmäßig die Website des Auswärtigen Amtes. Hier finden Sie die Informationen des Auswärtigen Amtes auf Dari.
Afghan:innen brauchen unsere Solidarität – Jetzt!
Der Bayerische Flüchtlingsrat fordert die Bundesregierung auf, alle Ortskräfte, die für deutsche Institutionen und Einrichtungen gearbeitet haben, sowie Menschenrechtsaktivist:innen, Familiennachzügler:innen und besonders vulnerable Gruppen sofort zu evakuieren. Es braucht jetzt sichere und legale Fluchtwege für alle Menschen in Afghanistan, die das Land verlassen wollen oder müssen.
Die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass die betroffenen Personen ausreisen sowie in andere Länder einreisen können. Wir fordern, die deutsche Vertretung in Islamabad/Pakistan massiv aufzustocken. Zudem müssen afghanische Staatsangehörige an allen deutschen Botschaften Visaanträge stellen können. Einreisepapiere für etwa einen Familiennachzug oder zur Aufnahme einer Arbeit und Ausbildung in Deutschland müssen unbürokratisch und schnell ausgestellt werden. Auf eine enge Auslegung der Voraussetzungen wie etwa Sprachkenntnisse oder die Vorlage von allen erforderlichen Unterlagern muss verzichtet oder humanitäre Visa ausgestellt werden. Relocation- und Resettlementprogramme müssen nun schnell und im großen Stil möglich gemacht werden. Hierzu zählen auch umfassende Landesaufnahmeprogramme durch die Bundesländer. Afghan:innen, die bereits in Deutschland sind und einen unsicheren Aufenthaltsstatus haben, müssen ein effektives Bleiberecht erhalten. Dazu gehört, dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge den Entscheidungsstopp zu Afghanistan aufhebt. Afghanischen Geflüchteten mit einem abgelehnten Asylantrag soll schnell ein Bleiberecht, etwa durch den §25.5 AufenthG, möglich gemacht werden.
Da die Zeit knapp ist, haben wir gemeinsam mit vielen weiteren Organisationen und Einzelpersonen einen Offenen Brief an das Bayerische Innenministerium veröffentlicht und eine Petition für afghanische Geduldete eingereicht. Auch Pro Asyl hat mit dem Papier „Flucht aus Afghanistan – Was Deutschland jetzt tun muss“ Forderungen und Positionen veröffentlicht. Der FluchforschungsBlog hat Handlungsempfehlungen zum „Schutz von Afghan:innen auf verschiedenen politischen Ebenen“, das Deutsche Institut für Menschenrechte eine Studie zur grund- und menschenrechtlichen Verantwortung nach dem Abzug aus Afghanistan, herausgegeben.
Die Bundesregierung hat unzählige Menschen in eine existenzielle Gefahr gebracht und muss spätestens jetzt handeln! EVAKUIERUNG – FLUCHTWEGE – AUFNAHME