Newsletter 08/22
Aktuelles
Sommerpause
Der Bayerische Flüchtlingsrat geht in die Sommerpause. Vom 22. August bis 09. September 2022 haben wir geschlossen. Telefonanrufe und E-Mails werden nicht beantwortet. In dringenden Fällen können Sie eine Mail an kontakt@fluechtlingsrat-bayern.de schreiben (bitte bereits im Betreff als „dringend“ kennzeichnen). Ab dem 12. September sind wir wieder wie gewohnt zu erreichen.
Asylwegweiser
Erstes Video „Verfahrensplan“ jetzt auch in albanisch, amharisch und pashto
In einer Kooperation des Bayerischen und des Münchner Flüchtlingsrates wurden Erklärvideos – Asylwegweiser – zum Asylverfahren entwickelt. Sie sollen als Wegweiser im Asylverfahren dienen und Geflüchtete befähigen, ihr Asylverfahren informiert und eigenständig bestreiten zu können. Gerade in ANKER-Zentren haben die Geflüchteten nur sehr eingeschränkt Zugang zu Beratung und Informationen. Die Videos können eine persönliche ausführliche Beratung natürlich nicht ersetzen, sollen aber eine Informationsgrundlage für alle bereitstellen, die essentiell ist, um das Asylverfahren zu bestreiten und gravierende Fehler und Versäumnisse zu vermeiden.
Die Videos in allen Sprachen findet ihr hier.
Abschiebetermine
- Sammelabschiebung nach Kosovo & Albanien am 17.08.2022 von Karlsruhe Baden-Baden
- Sammelabschiebung nach Ghana am 30.08.2022
- Sammelabschiebung nach Pakistan am 06.09.2022 von München
- Sammelabschiebung nach Serbien & Nordmazedonien am 19.09.2022 von Karlsruhe Baden-Baden
- Sammelabschiebung nach Nigeria am 20.09.2022
Weitere Infos findet ihr bei no border assembly.
Pressemitteilung: Ein Jahr Machtübernahme der Taliban in Afghanistan – Wer übernimmt Verantwortung für die Abgeschobenen?
Von Dezember 2016 bis Juli 2021 schob Deutschland fast monatlich in Sammelchartern Menschen nach Afghanistan ab. Selbst zwei Monate vor der Machtübernahme der Taliban im August letzten Jahres fand am 8. Juni 2021 eine Sammelabschiebung statt. Andere Staaten hatten zu diesem Zeitpunkt längst Abschiebungen nach Afghanistan ausgesetzt.
Einer der Abgeschobenen ist F., 24 Jahre. Gleich nach der Abschiebung musste F. wieder flüchten – in den Iran. In Afghanistan war es zu gefährlich …
Die ganze Pressemitteilung könnt ihr auf unserer Homepage nachlesen.
Pressemitteilung: „Freiwillige“ Aus- und Wiedereinreise? – Bürokratischer Wahnsinn wider jede Vernunft
Statt „Spurwechsel“ und Humanität waltet in Bayern nur politischer Unwille und bürokratischer Starrsinn
Unsere ganze Pressemitteilung zu dem Thema findet ihr hier.
Hilfreich und Lesenswert
News von Pro Asyl
Dublin-Abschiebungen nach Polen müssen gestoppt werden
Aufnahme von Ortskräften aus Afghanistan ist kein Gnadenakt, sondern Pflicht!
»Es ist skandalös, welche Fehler in Abschiebungshaft passieren«
Ratgeber: Wohnungen mieten – Für Flüchtlinge ist das nicht immer leicht
Der Verlag für Rechtsjournalismus hat den Ratgeber “Wohnungen mieten: Für Flüchtlinge ist das nicht immer leicht” veröffentlicht.
Unterstützen
Familie E aus Karlsfeld soll wiederkommen
Kurz bevor der Fall in die Härtefallkommission eingereicht werden konnte, hat die Ausländerbehörde Dachau die 5-köpfige Familie E nachts abgeholt und nach Nigeria abgeschoben. Der 10 jährige Sohn ist entwicklungsverzögert, der Vater ist krank, die Mutter hätte operiert werden sollen. Einen Tag vor der Operation kam die Abschiebung. Die drei Kinder, neben dem Sohn noch zwei Töchter im Alter von 6 und 11 Jahren haben hier viele Freunde hier.
Wir sind empört und erschüttert über diese kaltschnäuzige Art, mit Menschen umzugehen.
Wir möchten, dass die Familie wiederkommen kann. Das wird so schnell nicht gehen, deshalb sammeln wir Spenden, um die Familie zu unterstützen und die Anwältin zu bezahlen. Bitte tragt dazu bei, dass die Familie eine Perspektive bekommt.
Den Spendaufruf für die Familie findet ihr hier.
Veranstaltungen | Aktionen
13.-15.8.: #DontForgetAfghanistan Protestcamp und Demonstration
Am 15. August 2022 jährt sich die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan. Ein Jahr ist vergangen. Die Situationen für viele Menschen ist seitdem katastrophal. Die Taliban haben in Afghanistan ein Terrorregime errichtet, wo ehemalige Mitarbeiter:innen westlicher Organisationen, der afghanischen Regierung, Menschenrechtsaktivist:innen, Frauen und Mädchen, LGBTQI+ sowie weitere Angehörige von Minderheiten um ihr Leben kämpfen müssen. Dazu kommen Hungersnöte und eine zunehmend prekäre werdende Gesundheitsversorgung.
Nachdem beispiellosen Versagen Deutschlands als Teil der internationalen Truppen in Afghanistan, schafft es die Bundesregierung nicht mal jetzt, ihren Versprechen und ihrer Verantwortung nachzukommen. Die Evakuierung gefährdeter Menschen läuft mehr als schleppend. Ein Bundesaufnahmeprogramm gibt es bis heute nicht und der Familiennachzug ist aufgrund der hohen Voraussetzungen sowie der langen Dauer, praktisch fast nicht möglich.
Kommt deshalb von dem 13. -15.8. nach Berlin vor das Auswärtige Amt und fordert gemeinsam mit dem Netzwerk der Kampagne #DontForgetAfghanistan: Aufnahme + Bleiberecht! Am Samstag, den 13. August 2022 startet das Protestwochenende um 14 Uhr vor dem Auswärtigen Amt. Im Anschluss an die Demonstration beginnt das dreitätige Protestcamp.