Rassismus vom Amt
Zum internationalen Tag gegen Rassismus appellieren wir: Respekt gegenüber Migrant*innen und Geflüchteten auch seitens der Behörden.
Das Landratsamt Landsberg am Lech hat mit unten stehendem Anschlag die neuen Ausgangsbeschränkungen für Geflüchtete einer Unterkunft übersetzt.
So etwa stellen wir uns die Kommunikation mit Geflüchteten vor, die in ihren Unterkünften weitgehend abgeschnitten von Hilfe und Beratung auf engstem Raum sitzen: kurze Sätze, einfache Sprache, auch der Versuch einer Übersetzung ins Englische. Aber bei aller Liebe zur Vereinfachung: das ist viel zu knapp, liebe Leute vom Landratsamt. Das ist in der Sache falsch, das riecht nach Diskriminierung, auf jeden Fall ist das ein Mangel an Respekt.
Wir möchten jetzt nicht die Ausländerbehörde Landsberg an den Pranger stellen. Wir möchten feststellen: wenn Geflüchtete ausgegrenzt werden, wenn sie weniger Geld bekommen, oft sogar nur Sachleistungen, wenn sie einen schlechten Zugang zur Gesundheitsversorgung bekommen, wenn sie in mehr oder weniger schäbigen Camps hausen müssen, wenn sie Arbeits- und Ausbildungsverbote bekommen, dann lädt man dazu ein, diese Diskriminierungen noch auszuweiten, eigenständig zu interpretieren, selbst in die Hand zu nehmen. Was die Ausländerbehörde Landsberg hier macht, ist Ausdruck einer politisch gewollten Ausgrenzungspolitik.
In Zeiten der Corona-Pandemie zeigt sich, dass diese Diskriminierung fatal ist. Geflüchtete sind genauso gefährdet wie alle anderen, können sich aber viel weniger schützen, werden viel schlechter informiert, können kaum vorbeugen. Wir fordern ein Ende der Diskriminierung, dezentrale Unterbringung, eine höfliche Kommunikation, die auch verstanden werden kann, mit einem Wort: Respekt. Auch vom Amt.