5 Jahre Sonderlager in Bayern – Aktionstag in Bamberg
Derzeit ist Angela Merkels Satz „Wir schaffen das!“ in aller Munde. Dabei wird vergessen, dass vor fünf Jahren auch erstmals Sonderlager für Geflüchtete in Bayern errichtet wurden. Den Startschuss bildete dabei die Eröffnung der sogenannten Ankunfts- und Rückführungseinrichtungen (ARE) in Bamberg und Manching/Ingolstadt im Herbst 2015.
Dort wurden zunächst Geflüchtete aus sogenannten „sicheren Herkunftsstaaten“ untergebracht. Gleichzeitig wurde 2015 die Liste dieser Länder um die Westbalkanstaaten Kosovo, Albanien und Montenegro erweitert. Im Sommer 2018 wurden schließlich alle bisherigen bayerischen Erstaufnahmeeinrichtungen sowie die bis dato entstandenen Sonderlager zu ANKER-Zentren (Ankunft, kommunale Verteilung, Entscheidung und Rückführung) bzw. Dependancen erklärt. Die Lagerpflicht wurde auf alle ankommenden Asylsuchenden ausgeweitet, ebenso wie die Verweildauer von bis zu 24 Monaten. Bayern markierte damit seine besonders harte und repressive Position gegenüber Schutzsuchenden und das bereits ein Jahr bevor diese Praxis durch das Migrationspaket im August 2019 bundesgesetzlich geregelt wurde. Für die Betroffenen bedeutet diese bayerische Lagerpolitik Isolation, Entrechtung, Verlust von jeglicher Privatsphäre und erzwungene Untätigkeit.
Dagegen wollen wir protestieren!
Marktplatz Bamberg, 19. September, 15.00 – 17.00 Uhr
• Kundgebung
• Kartonlager einreißen
• Theaterlabor Nürnberg: Geflüchtete zeigen in einem Theaterstück die Lebensrealität in Lagern
• Musik: Elena Steri